Holzlöffel Inspiration
Das hier ist weniger eine Anleitung als mehr eine Inspiration :-)
Die ganze Sache war so spannend, daß ich schlichtweg vergessen habe Fotos zu machen :-/ Wenn wir wieder mal einen Löffel machen werde ich versuchen das nachzuholen :-)
Im Grunde ist es erstaunlich einfach einen Löffel zu machen. Es gibt auch viele verschiedene Methoden und Werkzeuge.
Wir haben eine Bandsäge und ein schnelldrehendes Multifunktionswerkzeug (aka Dremel) benutzt.
Es geht aber auch problemlos ohne Elektrowerkzeuge. Da hilft dann eine Laubsäge mit Holz Sägeblatt, ein Schnitzmesser, Schnitzwerkzeug oder Löffelmesser und Schleifpapier.
Holzwahl
Faustregel: Je weicher das Holz, desto leichter zu bearbeiten - je fester, desto dünner kann der Löffel gearbeitet werden.
Wir haben hier Pflaumenholz genommen. Das ist zwar nicht unbedingt das am leichtesten zu bearbeitende Holz, dafür aber wunderschön. Wer sich das nicht zutraut ist mit Lindenholz gut beraten, das sich leicht von Hand bearbeiten läßt und traditionell für Küchengeräte verwendet wird.
Wir haben z.B. vor über einem Jahr einen Stopfzylinder aus Lindenholz mit Leinölfinish für unsere Saftpresse gedrechselt und bis auf eine leichte Verfärbung durch rote Beete ist er von der regelmäßigen Nutzung (5-8 Mal / Woche) herzlich wenig beeindruckt. Ganz im Gegensatz zum ursprünglichen Plastikstopfer, der nach ein paar Monaten erste Verfallserscheinungen zeigte :-)
Weitere häufig für Löffel verwendete Hölzer sind Ahorn, Hainbuche und natürlich Olivenholz
Welches Holz auch immer verwendet wird, die folgenden Schritte sind im Grunde die gleichen :-)
Als erstes haben wir uns eine Form überlegt und eine Ansicht von oben und von der Seite auf die Holzkantel übertragen.
Aus einer 4x4 cm Kantel lassen sich 2 Löffel schneiden.
Wir haben hier Pflaumenholz genommen. Das ist zwar nicht unbedingt das am leichtesten zu bearbeitende Holz, dafür aber wunderschön. Wer sich das nicht zutraut ist mit Lindenholz gut beraten, das sich leicht von Hand bearbeiten läßt und traditionell für Küchengeräte verwendet wird.
Wir haben z.B. vor über einem Jahr einen Stopfzylinder aus Lindenholz mit Leinölfinish für unsere Saftpresse gedrechselt und bis auf eine leichte Verfärbung durch rote Beete ist er von der regelmäßigen Nutzung (5-8 Mal / Woche) herzlich wenig beeindruckt. Ganz im Gegensatz zum ursprünglichen Plastikstopfer, der nach ein paar Monaten erste Verfallserscheinungen zeigte :-)
Weitere häufig für Löffel verwendete Hölzer sind Ahorn, Hainbuche und natürlich Olivenholz
Welches Holz auch immer verwendet wird, die folgenden Schritte sind im Grunde die gleichen :-)
Als erstes haben wir uns eine Form überlegt und eine Ansicht von oben und von der Seite auf die Holzkantel übertragen.
Aus einer 4x4 cm Kantel lassen sich 2 Löffel schneiden.
Pflaumenholz
Olive
Buche
Lindenholz
aufzeichnen
Erste Schritte
Danach haben wir die beiden Löffelrohlinge voneinander getrennt, wobei wir gelernt haben, daß das Metallsägeband der Bandsäge zwar ganz toll Knochen schneidet, für Holz aber erstaunlich untauglich ist (prima an den Kokelspuren auf den Bildern weiter unten zu sehen), so daß wir den Rest der Sägearbeit mit der Dekupiersäge (das ist im Grunde eine elektrische Laubsäge) erledigt haben.
Hinterher haben wir dann auch gemerkt, daß es klug ist erst den Löffel auszuhöhlen und dann mit der restlichen Formgebung weiterzumachen, da er sich vorher noch leichter einspannen läßt als danach.
Hinterher haben wir dann auch gemerkt, daß es klug ist erst den Löffel auszuhöhlen und dann mit der restlichen Formgebung weiterzumachen, da er sich vorher noch leichter einspannen läßt als danach.
Aushöhlen und restliche Formgebung
Jetzt wurde es so spannend, daß ich vergessen habe weiter Fotos zu machen :-/
Wenn wir wieder mal einen Löffel machen werde ich versuchen das nachzuholen :-)
Das Aushöhlen des Löffels ist meiner Meinung nach der aufwändigste Arbeitsschritt und wird durch das richtige Werkzeug enorm erleichtert.
Wir haben einen Fräser verwendet.
Ohne Elektrowerkzeug geht es vermutlich am einfachsten, wenn man den Löffelrohling einspannt und mit einem Schnitzwerkzeug und leichten Schlägen mit einem Hammer (am schonendsten für das Werkzeug ist ein Holzhammer) Stück für Stück die Höhlung ausformt.
Noch Kurz ein Hinweis zu Tiefe der Kuhle: Heutzutage sind wir wesentlich flachere Löffel gewohnt als früher üblich waren. Im Grunde wurden Holzlöffel nicht wie heutigen Löffel aus Metall in den Mund genommen, sondern nur benutzt um das Essen bis an den Mund heran zu führen.
Versucht man also einen Holzlöffel mit tiefer Kuhle wie einen modernen Löffel zu benutzen wird man sich wundern... ;-)
Dann sollte die grobe Formgebung mit einem Schleifstift folgen, was sich aber genauso gut mit einem Schnitzmesser machen läßt, sofern man nicht, wie ich, das Talent hat sich an jeder Klinge sofort zu schneiden (ich schaffe das sogar beim ausräumen der Geschirrspülmaschine...).
Wenn wir wieder mal einen Löffel machen werde ich versuchen das nachzuholen :-)
Das Aushöhlen des Löffels ist meiner Meinung nach der aufwändigste Arbeitsschritt und wird durch das richtige Werkzeug enorm erleichtert.
Wir haben einen Fräser verwendet.
Ohne Elektrowerkzeug geht es vermutlich am einfachsten, wenn man den Löffelrohling einspannt und mit einem Schnitzwerkzeug und leichten Schlägen mit einem Hammer (am schonendsten für das Werkzeug ist ein Holzhammer) Stück für Stück die Höhlung ausformt.
Noch Kurz ein Hinweis zu Tiefe der Kuhle: Heutzutage sind wir wesentlich flachere Löffel gewohnt als früher üblich waren. Im Grunde wurden Holzlöffel nicht wie heutigen Löffel aus Metall in den Mund genommen, sondern nur benutzt um das Essen bis an den Mund heran zu führen.
Versucht man also einen Holzlöffel mit tiefer Kuhle wie einen modernen Löffel zu benutzen wird man sich wundern... ;-)
Dann sollte die grobe Formgebung mit einem Schleifstift folgen, was sich aber genauso gut mit einem Schnitzmesser machen läßt, sofern man nicht, wie ich, das Talent hat sich an jeder Klinge sofort zu schneiden (ich schaffe das sogar beim ausräumen der Geschirrspülmaschine...).
Schleifen und Finish
Jetzt kommt das Schleifpapier zum Einsatz. Die Körnung mit der man anfängt hängt davon ab wie sauber man bis hier gearbeitet hat und ob man noch, so wie wir, hinterher für einen rustikaleren Eindruck ein paar Spuren der Bearbeitung übriglassen möchte. Wenn man nicht sehr sauber gearbeitet hat und der Löffel hinterher keinerlei Bearbeitungsspuren haben soll empfiehlt es sich vermutlich mit einer 120er Körnung zu beginnen, wenn man halbwegs ordentlich gearbeitet hat und der Löffel etwas rustikal wirken soll reicht es mit 240 oder 320 anzufangen. Wir haben uns mit einer 240er Körnung für den Mittelweg und entschieden.
Beim Schleifen arbeitet man sich immer der groben Körnung (kleine Zahl) zu den feineren Körnungen (höhere Zahl) durch. Die gröbste Körnung ist üblicherweise die einzige die noch zur Formgebung benutzt wird, alle Darauffolgenden sind nur noch dazu da, die Schleifspuren der vorherigen Körnung zu entfernen.
Als Faustregel kann man immer ca. 50% auf die vorherige Körnung aufschlagen (rule of halves). Bsp: von 80 zu 120 zu 180 usw...
Wenn man das nicht beachtet und die Sprünge zwischen der Körnungen zu groß werden, schleift man unnötig lange um die Schleifspuren der vorherigen Körnung los zu werden.
Nachdem ich den Löffel (abgesehen von den erwähnten rustikalen Bearbeitungsspuren) glatt wie einen Babypo haben wollte und eh einen kleinen Schleiffetisch zu haben scheine, bin ich erst rauf bis zu Körnung 1000 gegangen und habe mich dann entschieden den Löffel noch mit Abralon bis auf Körnung 4000 aufzupolieren. Für jeden normalen Menschen reicht es vermutlich bis 400 oder 600 zu gehen aber ich mag es das Holz schon beim Schleifen zum glänzen zu bringen - weiß auch nicht genau warum... ;-)
Danach haben wir den Löffel dann mit einer Mischung aus Leinöl, Schellack und denaturiertem Alkohol (je 1/3, aber Leinöl pur tut's auch) gefinisht und fertig war er :-)
Beim Schleifen arbeitet man sich immer der groben Körnung (kleine Zahl) zu den feineren Körnungen (höhere Zahl) durch. Die gröbste Körnung ist üblicherweise die einzige die noch zur Formgebung benutzt wird, alle Darauffolgenden sind nur noch dazu da, die Schleifspuren der vorherigen Körnung zu entfernen.
Als Faustregel kann man immer ca. 50% auf die vorherige Körnung aufschlagen (rule of halves). Bsp: von 80 zu 120 zu 180 usw...
Wenn man das nicht beachtet und die Sprünge zwischen der Körnungen zu groß werden, schleift man unnötig lange um die Schleifspuren der vorherigen Körnung los zu werden.
Nachdem ich den Löffel (abgesehen von den erwähnten rustikalen Bearbeitungsspuren) glatt wie einen Babypo haben wollte und eh einen kleinen Schleiffetisch zu haben scheine, bin ich erst rauf bis zu Körnung 1000 gegangen und habe mich dann entschieden den Löffel noch mit Abralon bis auf Körnung 4000 aufzupolieren. Für jeden normalen Menschen reicht es vermutlich bis 400 oder 600 zu gehen aber ich mag es das Holz schon beim Schleifen zum glänzen zu bringen - weiß auch nicht genau warum... ;-)
Danach haben wir den Löffel dann mit einer Mischung aus Leinöl, Schellack und denaturiertem Alkohol (je 1/3, aber Leinöl pur tut's auch) gefinisht und fertig war er :-)