Modellieren und Gießen


Wir wollen uns in Zukunft ein wenig näher mit dem Thema Metallguß und Formenbau beschäftigen. Nach und nach wird sich diese Gruppe also mehr füllen :-)

Zinn-Gießlöffel

Mit 2 Ausgußtüllen und langem Griff.
Zum Zinnschmelzen
Durchmesser ca. 6,5 cm. Länge ca. 25,5 cm

Gipsbinden

Bandage aus Gaze, getränkt mit Gips. Für ein paar Sekunden in Wasser legen, schon sind sie flexibel und bearbeitbar. Perfekt für Skulpturarbeiten und zum Modellieren.

Speckstein & Werkzeuge


Andere Namen:
Topfstein, Pfannenstein, Schneidestein, Seifstein, Seifenstein, Soapstone, spanische oder venezianische Kreide, Schmeerstein, Talkstein, Talk, Talkum, Federweiß, Lavezstein, Lavetstein, Giltstein, Tavetscherstein, Pietra ollare, pierre ollaire, Steatit


Holz- & Specksteinraspelset

Für Holz und Speckstein geeignet.
Können Flugrost haben der aber die Funktion nicht beeinträchtig.
Länge ca. 30 cm

Stahlwolle

Sortenreine Stahlwolle-Bänder aus 1A-Gütestahl. Zur Oberflächenbearbeitung von Speckstein, Stein, Holz, Glas, Metall, Lack und Kunststoff.
Mit Stahlwolle läßt sich sehr gut der Feinschliff beim Arbeiten mit Speckstein machen. Oder es läßt sich Rost damit entfernen.
Ein vielseitig verwendbares, praktisches Zeug.
200 Gramm davon sind wesentlich ergiebiger als es sich zuerst anhört.
Handschuhe sind beim Arbeiten mit Stahlwolle durchaus empfehlenswert.
Im Unterschied zu Schleifpapier beruht die Wirkung der Stahlwolle auf dem Ziehklingeneffekt. Die Stahlwollefasern sind scharfkantig und werden bei der Anwendung wie Mini-Ziehklingen über die zu glättende, reinigende oder polierende Oberfläche gezogen.

Low Budget Löffelmesser

Löffelmesser mit gebogener Klinge
Beidseitig geschliffen
Zum Beispiel zum Aushöhlen von Löffeln, Schalen und Ähnlichem.
Geeignet für Holz und Speckstein.
Länge ca. 16 cm, Durchmesser der Klingenrundung ca. 2,8 cm
Sollte vorm ersten Gebrauch geschärft werden.

Specksteinbrocken (Kilopreis)

Asbestfreier Speckstein in gemischten Farben und Größen zum "Schnitzen" von Schmuck, Gußformen, Kunstobjekten, Feuerschälchen, Öllämpchen, usw...
Wird Stückweise bestellt. Berechnet wird nach Kilo.
Arbeiten mit Speckstein.

Arbeiten mit Speckstein


Speckstein aus historischer Sicht

Speckstein (oder auch Seifenstein), wurde schon von den Wikingern in den Steinbrüchen Norwegens abgebaut. Dort trifft man ihn auch heute noch in den verschiedensten Schattierungen von gelb, rot, grün und grau an.
Die Wikinger stellten aus Speckstein Tiegel, Töpfe, Becher, Spielsteine und Schmuckstücke her. Es sind auch Spinnwirtel und Essesteine aus Speckstein nachgewiesen. In Norwegen ersetzte Speckstein fast gänzlich die Töpferwaren. Im Ostseeraum liegt eine große Funddichte vor. Als Kochgeschirr wurden Specksteinpfannen noch bis in dieses Jahrhundert zum langsamen Garen von z.B. Brateiern auf dem Kohleherd verwendet.
Wegen seiner guten Wärmespeichereigenschaften nutzte man Specksteinbrocken auch als "Heizung" für die winterliche Schlafstätte. Heute findet dieser Stein auch im Ofenbau Verwendung.
Speckstein ist ein sehr weicher Stein und kann mit verschiedenen Werkzeugen bearbeitet werden.
So lassen sich auch sehr filigrane Schmuckstücke und Bronzegußformen herstellen.
Diese Formen wurden aus Specksteinbrocken herausgearbeitet und mit flüssiger Bronze ausgegossen um Schmuck herzustellen.
Speckstein wurde auf den Fernhandelsrouten Nordeuropas gehandelt, so daß er nicht nur von regionaler Bedeutung war. Kochgerät aus Speckstein, Wetzsteine und Eisen waren gefragte Exportartikel und eine wesentliche Ursache für das Aufblühen des Handels in der Wikingerzeit. Selbst zur Zeit der Wikingerüberfälle, wurde zwischen Westeuropa und der Heimat der Wikinger Handel getrieben.

Speckstein läßt sich u.A. vorzüglich mit schnelldrehenden Multifunktionswerkzeugen (z.B. die von D... und P...) bearbeiten.

Gestern hatte ich irgendwie Lust eine Öllampe aus Speckstein zu bauen.
Helena hat zwar schon häufiger mit Speckstein gearbeitet, aber für mich war das mein erster Versuch und ich war echt überrascht wie schnell (ca. 2 Stunden) und einfach (ich hatte keinerlei Probleme) ich eine, meiner Meinung nach, recht ansprechende Öllampe bauen konnte :-)

Was ich benutzt habe:
Ich gebe zu ich bin ein Werkzeugfreak, der gerne für jeden Zweck ein spezielles Werkzeug benutzt. Dementsprechend Viele sind hier in der Liste. Es geht sicher auch mit weniger. ;-)
- Ein schöner, großer Brocken Speckstein
- Einige Schnitzwerkzeuge
- Ein Rohhauthammer (macht nicht so einen Lärm wie ein Metallhammer und "springt" weniger als ein Gummihammer)
- Ein paar Feilen
- Eine Rundraspel
- Stahlwolle (grob und fein)
- Handschuhe... Ja, ich geb's zu: Manchmal bin ich ein Weichei ;-)
- 20er Docht

Erstmal habe ich die Standfläche etwas glatter gemacht.
Ob das schön aussieht hat mich nicht weiter interessiert und später ist das ja eh unten ;-)
War recht praktisch um ein Gefühl für das Werkzeug und den Stein zu kriegen.

Dann habe ich angefangen den Brocken mit Rohhauthammer und Schnitzwerkzeug zu bearbeiten bis eine ordentliche Kuhle enstanden war. Nachdem die Öllampe sowieso rustikal aussehen sollte habe ich mich nicht weiter um eine genaue Form geschert, sondern einfach drauf los gearbeitet.
Am kraft- und werkzeugschonendsten war es, kleine Stücke herauszuarbeiten statt zu versuchen möglichst viel auf einmal abzuschlagen. So kann man auch nicht versehentlich zu viel entfernen.

Danach habe ich die Kuhle mit einer Rundraspel grob geglättet.
Der grüne Gummischlauch ist zwar häßlich wie die Nacht aber unglaublich handschonend. ;-)

Nun habe ich erstmal mit einer flachen Feile die gröbsten Ecken und unregelmäßigkeiten entfernt und danach erst mit grober, hinterher mit feiner Stahlwolle seidig glatt poliert. Das ging wesentlich schneller als ich dachte.
Das ist der Teil wo ich mich über die Handschuhe gefreut habe. ;-)

Mitten im Polieren fiel mir auf, daß ich gerne drei Dochte verwenden würde und habe kuzerhand noch 2 weitere Dochtablagen reingeraspelt.
Vorher wäre besser gewesen, so mußte ich halt etwas länger polieren.

Sobald alle Kanten nach meinem Geschmack gerundet waren habe ich das Teil noch kurz abgespült und bin auf die Suche nach Dochten gegangen.

Jetzt noch ein wenig Lampenöl rein und fertig :-)

Specksteinschnecke


Manche Specksteinbrocken lassen Ihre zukünftige Form schon erahnen, wenn man sich den Stein von allen Seiten genau ansieht.
Wird es eine Öllampe, eine Schale, ein Tier oder gar ein Schmuckstück?
Links ein Specksteinbrocken und die Schnecke die daraus wurde :-) Eigentlich hatte ich mehr sowas wie eine Öllampe im Sinn, aber Helena [ unsere Künstlernatur :-) ] fand, daß der Brocken mehr nach einer Schnecke aussah. :-)
Für Anfänger ist es recht praktisch ihre Idee mit wenigen Bleistiftstrichen auf den Speckstein zu skizzieren.
Das hilft grob die Formen und Proportionen zu finden. Kleine Details kann man später noch hinzufügen.
Und sollte man sich mal vermalt haben; Bleistift lässt sich mit Wasser und Kratzen wieder entfernen. Da der Stein ja sowieso noch bearbeitet wird, stören ein paar Kratzer auch nicht weiter.

Speckstein ist wirklich sehr leicht zu bearbeiten. :-) Er läßt sich ohne große Kraftanstrengung und mit einfachem Werkzeug feilen, raspeln, sägen, bohren, schaben und schnitzen.
Im Grunde braucht man aber für einfache Projekte nichts weiter als einen Brocken Speckstein (Das ist jetzt überraschend, oder? *g*) und ein paar Feilen/Raspeln.
Für grobe Vorarbeiten ist auch eine feinzahnige Säge recht praktisch und wer auf eine gläzend glatte Oberfläche Wert legt ist zusätzlich mit Sandpapier und Stahlwolle gut beraten.
In poliertem Zustand kommt die an Marmor erinnernde Oberfläche dann voll zur Geltung.

Schnell läßt sich der Specksteinbrocken mit einer Säge und einer großen Feile grob in Form bringen.
Einfach den Stein auf der Arbeitsfläche abstützen und loslegen.
Wer empfindliche Hände hat, kann den Feilengriff mit einem Tuch umwickeln um die Hand zu schonen.
Die Reststücke am besten aufheben. Daraus kann man später noch Kleinigkeiten wie Perlen, Schmuck oder kleine Skulpturen fertigen.

Fortsetzung folgt :-) ...