Feuerstein, Stahl & Zunder + Anleitung zum Feuer schlagen


Feuerstein


Feuerstein ist ein sehr hartes Gestein das hauptsächlich in Schichten des Jura und der oberen Kreide in Form von großen unregelmäßigen Knollen oder Platten zu finden ist.
Die Entstehung von Feuersteinknollen ist nicht vollständig geklärt aber der organische Ursprung ist durch Reste von Schalen und Skeletten von Kieselschwämmen und Kieselalgen im Feuerstein bewiesen.

Feuerstein war, wegen seiner großen Härte, der berechenbaren Spaltbarkeit und der ungemein scharfen Schlagkanten, in der Jungsteinzeit ein wichtiger Rohstoff zur Werkzeug- und Waffenherstellung, weshalb er mitunter auch der "Stahl der Steinzeit" genannt wird.
Ein steinzeitliches Feuerzeug bestand aus Feuerstein, Zunder und Pyrit.

Einen Eindruck davon wie wichtig Feuerstein in der Steinzeit war vermittelt wohl das Feuersteinbergwerk von Abensberg-Arnhofen und die "Feuersteinstraße".
Die "Feuersteinstraße" ist ihren mit ca. 250 Kilometern Länge eine der ältesten rekonstruierten Verbindungslinien Mitteleuropas in der Steinzeit. Sie führt vom Feuersteinbergwerk Abensberg-Arnhofen in Bayern über den Böhmerwald nach Böhmen. Über sie kamen schon vor ca. 7.000 Jahren Feuersteine aus Bayern in die Siedlungen des Pilsener und Prager Beckens.
Das Feuersteinbergwerk von Abensberg-Arnhofen ist mit ca. 20.000 Schächten und einer Nutzungszeit von über 1.000 Jahren eines der Größten seiner Art in Mitteleuropa.
Heute sind ca. 100 Feuerstein"bergwerke" in Europa bekannt, die mitunter hunderte oder gar tausende bis zu 12 Meter tiefe Schächte aufweisen in denen Feuersteine abgebaut wurden.

Während der Steinzeit wurden die Techniken zur Geräte- oder Waffenherstellung ständig weiterentwickelt und optimiert. Im späten Neolithikum erreichte dieses Handwerk einen besonders hohen Perfektionsgrad.
Auf den Seiten des Landschafts-Museums Obermain werden einige steinzeitliche Werkzeuge und Schlagtechniken zu Feuersteinbearbeitung näher erläutert und vorgestellt.

Auch in späteren Zeiten blieb Feuerstein ein wichtiger Rohstoff. So diente Feuerstein in Steinschlosswaffen vom 16. bis ins 19. Jahrhundert als Zünder. Daher auch der Name Flinte. Er schlug mit hoher Geschwindigkeit auf ein Schlageisen, die dabei entstehenden Funken entzündeten das Schwarzpulver.
Anfang des 18. Jahrhunderts war die Herstellung der Flintensteine ein wohlgehütetes Geheimnis der Franzosen. So war es z.B. bei Todesstrafe verboten, sich den Steinbrüchen zu nähren.

Wenn man Feuerstein mit einem Hammer bearbeitet, sollte man unbedingt mit Schutzbrille und Handschuhen arbeiten, da die umher fliegenden Splitter irre scharf sind.

Feuersteinknollen

Feuersteinknollen zum Kilopreis.
Bei den Normalen ist es meist so, daß 3-4 Brocken in einer Tüte sind die ca. 1-1,3 Kilo wiegt, da die Feuersteinknollen ja nicht in Kilo abgepackt an Bäumen wachsen ;-) Wir berechnen dann natürlich das tatsächliche Gewicht.

Menge:
5,95 € / Kilogramm

Feuerstein Abschlag

Kann man notfalls auch zum Feuerschlagen verwenden, aber die Handverlesenen sind deutlich besser, d.h. diese liegen nicht so gut in der Hand, haben nicht so gerade und nicht so scharfe Kanten wie die Handverlesenen.
Die Normalen bis Riesigen werden am häufigsten zum Feuerschlagen verwendet.

Bänderfeuerstein (Kilopreis)

Polnischer Bänderfeuerstein, danach haben wir jahrelang gesucht, jetzt haben wir ihn :-)

Wird im Pack oder Stückweise bestellt. Berechnet wird nach Kilo.

Enthält je ein Stück mit einem Gewicht von ca. 0,7-1 Kilo

Sortierung 2

Menge:
16,95 € / Kilogramm

Feuerschläger und Feuerset


Feuerstähle sind seit der späten Römerzeit (ca. 400 n. Chr.) in Europa bekannt und wurden aus aufgekohlten Stahl geschmiedet.
Diese frühesten Feuerstähle hatten eine klassische Zweckform, die im Laufe der Jahrhunderte unzähligen Modifizierungen in Form und Größe unterlag.
Heute werden Feuerschläger aus Werkzeugstahl geschmiedet. Seine typische (und zum Feuerschlagen nötige), spröde Eigenschaft erhält er durch Härten in Eiswasser. Deshalb kann der Feuerschläger durch unsachgemäße Handhabung oder Herunterfallen zerbrechen.
Unsere Feuerschläger sind nicht einfach umgeschmiedete, alte Feilen, sondern richtige Feuerstähle. Sie werden in Handarbeit in Deutschland hergestellt und sind kein billiger "Indienmist".
Wir testen _jeden_ Feuerschläger selbst auf Funkenbildung. Bei uns schlägt also ganz gewiss jeder Funken :-)

Feuerset im Beutel

Feuerset im Lederbeutel mit handgeschmiedetem Feuerschläger, Feuerstein, ein wenig Zunder und einer Anleitung auf ambientigem Papier.

Im Gegensatz zur weit verbreiteten Praxis ist der Feuerschläger in diesem Set in Deutschland von einem Experten handgeschmiedet und passend gehärtet so daß er richtig funktioniert und nicht nur so aussieht.
Also im Gegensatz zur weit verbreiteten Praxis ihn irgendwo im Ausland herstellen zu lassen (meist auch noch von Jemandem der nicht versteht, was er da eigentlich macht).

Handgeschmiedeter Feuerschläger

Unsere Feuerschläger werden von einem deutschen Schmied der sich seit Jahrzehnten mit dem Thema Feuerschlagen beschäftigt handgeschmiedet und passend gehärtet, so daß sie richtig funktionieren und nicht nur so aussehen, d.h. sie schlagen auch tatsächlich Funken und das in einer Menge, daß es auch Spaß macht, damit zu arbeiten.
(Im Gegensatz zu Produkten aus dem Ausland bei denen es oft so ist, dass die Schmiede offensichtlich keine Ahnung haben was einen funktionierenden Feuerschläger ausmacht und wie man das erreicht, was dazu führt dass sie häufig mehr Deko sind als sonst was, weil ihnen meist einfach kein Funke zu entlocken ist).
Ein Nebeneffekt guter Feuerschläger ist allerdings, dass sie recht spröde sind und damit leicht brechen, was eigentlich ein Qualitätsmerkmal ist, weil sie genau dadurch so gut Funken schlagen.
Aber das heißt, man darf sie weder runterfallen lassen, noch sich so daran "festkrallen“ dass Hebelkräfte auf die kleinen Schnörkel ausgeübt werden, weil sie sonst abbrechen können (was zwar kein praktisches Problem darstellt, aber halt ein optisches).
Auch darf man den Feuerschläger nicht "auf den Stein hauen“, sondern sollte ihn "daran entlang schlagen“, sonst steigt die Bruchgefahr auch.
Aber wenn man Funken bekommen möchte muß man das eh so machen ("dran entlang schlagen“ statt "draufzuhauen“ ;).

FSSTA
Unser beliebter standard Feuerschläger :-)
Liegt am besten in der Hand und hat das beste Preis-/Leistunsverhältnis.
Nordisch, 8. - 10. Jh.
ca. 8-9 cm lang
FSSTA kompakt
Hat die gleiche Form wie der FSSTA, nur ein bißchen kürzer und massiver, vor allem bei den kleinen Schnörkeln an den Enden, so daß er noch besser für Anfänger und vor allem auch für Kinder geeignet ist.
ca. 7-8 cm
FSA2
Das Original wurde in einem alemannischen Grab gefunden. Frühes Mittelalter.
ca. 7-8 cm
FSA6 Verschnörkelter Feuerschläger.
Vorbild war hier ein Feuerstahl aus der Schweiz. 16. Jh.
ca. 7,5-9,5 cm lang
FSA7
Das Original stammt aus einer Grabung in der Wikingerstadt Birka.
ca. 7x5 cm
FSA8 Süßer kleiner  Feuerschläger. Paßt in jeden Beutel.
Replik eines slawischen Feuerschlägers (Pene). Frühmittelalter.
ca. 6 cm lang
FSA9 Feuerschläger zum rein greifen.
Replik eines alemannischen Feuerstahls. Etwa 6-7 Jh.
ca. 8 cm lang
FSA10 Einzelfund aus dem alemannischen Raum.
ca. 6,5-7,5 cm
FSA12 Feuerschläger wie dieser waren in fast allen mittelalterlichen Zeiten und in fast ganz Mitteleuropa zu finden.
ca. 8-9 cm lang
FSA14 Das Aussehen dieses Feuerstahls wurde von der Form der Wikingerschiffe inspiriert.
ca. 5,5 cm
FSA15 Kleiner Feuerstahl mit Ring.
Länge ohne Ring ca. 6,5 cm
FSA18 Kolonialenglisch ca. 1700-1800
ca. 8,5 cm
FSA19 ca. 10,5 cm
FSA21 Kleiner Feuerstahl in Form eines Wals.
Super schöne Form aber etwas komplizierter zu halten und damit nicht ganz so einfach in der Handhabung wie die meisten anderen Feuerschläger. Sprich: nicht unbedingt für Anfängerworkshops zu empfehlen.
Länge ca. 5 cm, Höhe ca. 4 cm


einzelner Feuerschläger

Menge:
9,95 € / Stk.

Schwedischer Feuerstahl


Nicht authentisch aber verdammt effektiv.
Ich hatte beim Fotografieren der Anleitung dazu einen Heidenspaß. :-)
Ursprünglich wurde er für schwedische Soldaten entwickelt um das Entzünden von Feuer bei jedem Wetter zu ermöglichen.
Die ca. 3000°Celsius heißen Funken entzünden Zunder, Gasherde und sogar Holzwolle problemlos.
Wer ein wenig Basteltalentiert ist, kann sich selbst einen Griff bauen, z.B. aus einem Stück Geweih oder Holz.
Statt eines Reibmetalls läßt sich übrigens auch ein Messer zur Funkenbildung verwenden. Sieht sehr stylish aus :-)
Bei der erste Benutzung ist der Stab noch rundrum dunkel und produziert keine oder nur wenige Funken. Ich vermute das ist so eine Art Korrosinsschutz. Sobald der aber durch die ersten Versuche abgeschabt ist und der Stab hell wird funktioniert alles wie zu erwarten. :-)

Schwedischer Feuerstahl mit Geweihgriff

Reicht für ca. 3.000 Zündungen.
Ein passendes Reibmetall gibt es hier, aber im Grunde funktioniert das auch mit jedem normalen Messer.
Wie funktioniert das?
Der Rentiergeweih Griff ist ca. 5-8 cm lang.
Der Sambarhirschgeweih Griff ist ca. 6,5 cm lang.


Schwedischer Feuerstahl mit Griff aus Geweihspitze

Größe
Feuerstahl Maße
(ohne Griff), ca.
Beschreibung
ca. Zündungen
1 4,7 x 50 mm besonders schlank und platzsparend, kann als Anhänger um den Hals getragen weden

2 6 x 60 mm die Standardgröße 3.000
3 8 x 75 mm echt groß
4 10 x 72 mm Die Riesengröße - wenn's mal was mehr sein darf :-) 12.000

Ein passendes Reibmetall gibt es hier, aber im Grunde funktioniert das auch mit jedem normalen Messer.
Wie funktioniert das?

Sebastians Feuerstähle



Wie so etwas entsteht:


Schwedischer Feuerstahl mit gedrechseltem Griff aus Exotenholz, Einzelstück

Reicht für ca. 3.000 Zündungen.
Ein passendes Reibmetall gibt es hier, aber im Grunde funktioniert das auch mit jedem normalen Messer.

Es sind alles von Sebastian in seiner Freizeit von Hand gedrechselte Einzelstücke :-)
Gefinisht mit einem Schellack-Leinöl-Mix.

Deutlich Günstigere aus maschineller Großserienfertigung gibt es hier (sind aber auch eine ganz andere Qualität).
Wer sich selbst einen basteln will findet die losen Stähle hier.
Wie funktionieren die?

Schwedischer Feuerstahl mit gedrechseltem Griff, Einzelstück

Reicht für ca. 3.000 Zündungen.
Ein passendes Reibmetall gibt es hier, aber im Grunde funktioniert das auch mit jedem normalen Messer.

Es sind alles von Sebastian in seiner Freizeit von Hand gedrechselte Einzelstücke :-)
Gefinisht mit einem Schellack-Leinöl-Mix.

Deutlich Günstigere aus maschineller Großserienfertigung gibt es hier (sind aber auch eine ganz andere Qualität).
Wer sich selbst einen basteln will findet die losen Stähle hier.
Wie funktionieren die?

geschmiedetes Reibmetall

überschmiedetes Blech

Menge:
5,95 € / Stk.

Eisen, geschmiedet

Menge:
7,95 € / Stk.

Feuerschläger Rohling

Unsere Feuerschläger werden von einem deutschen Schmied der sich seit Jahrzehnten mit dem Thema Feuerschlagen beschäftigt handgeschmiedet und passend gehärtet, so daß sie richtig funktionieren und nicht nur so aussehen. d.h. sie schlagen auch tatsächlich Funken und das in einer Menge, daß es auch Spaß macht, damit zu arbeiten.
(Im Gegensatz zu Produkten aus dem Ausland bei denen es oft so ist, dass die Schmiede offensichtlich keine Ahnung haben was einen funktionierenden Feuerschläger ausmacht und wie man das erreicht, was dazu führt dass sie häufig mehr Deko sind als sonst was, weil ihnen meist einfach kein Funke zu entlocken ist).
Ein Nebeneffekt guter Feuerschläger ist allerdings, dass sie recht spröde sind und damit leicht brechen, was eigentlich ein Qualitätsmerkmal ist, weil sie genau dadurch so gut Funken schlagen.
Aber das heißt, man darf sie weder runterfallen lassen, noch sich so daran "festkrallen“ dass Hebelkräfte auf die kleinen Schnörkel ausgeübt werden, weil sie sonst abbrechen können (was zwar kein praktisches Problem darstellt, aber halt ein optisches).
Auch darf man den Feuerschläger nicht "auf den Stein hauen“, sondern sollte ihn "daran entlang schlagen“, sonst steigt die Bruchgefahr auch.
Aber wenn man Funken bekommen möchte muß man das eh so machen ("dran entlang schlagen“ statt "draufzuhauen“ ;).

FSA24 ca. Maße:
Breite 6,5 cm, Höhe 2 cm, Dicke 4,5 mm, Lochdurchmesser 2,5 mm
Messing Vollnieten gibt es hier.

FSA25 ca. Maße:
Breite an breitester Stelle 7 cm, Dornlänge 1,5 cm, Dorndurchmesser 3 mm
Ein schöner Griff dafür läßt sich z.B. mit einer Minikantel oder einem Stück Geweih sehr leicht bauen.
Passende Bohrer gibt es hier.

Streichhölzer

Und wenn das Feuer schlagen mal gar nicht klappen will, gibt es ja immer noch Streichhölzer ;-)

Überallzünder Streichhölzer

Klasse I, Keine Altersbeschränkung.
Diese Streichhölzer lassen sich an jeder halbwegs rauen Oberfläche entzünden. Getestet habe ich das schon an Hauswänden, Keramiktellern, Steinen, Holzscheiten, Schmirgelpapier, unserem Packtisch und einigen Dingen mehr. Klappt super! Sogar mit dem Daumennagel bekommt man es mit ein wenig Übung hin.
Leider hat sich Holger bisher standhaft geweigert damit den ultimativen "Italowestern 3 Tage Bart" Test zu machen ;-)
Diese Überallzünder können genauso benutzt und gelagert werden wie normale Streichhölzer, sind ungiftig und genügen den gleichen Kriterien wie Sicherheitszündhölzer.

Anleitung zum Feuer schlagen & zur Zunderherstellung


Erst seit 1833, nach der Erfindung der Streichhölzer, ist Feuermachen eine einfache und schnelle Sache.
Vorher mußte es z.B. mit Stein & Stahl geschlagen werden.

Zunderherstellung

Als Zunder benutzte man unter anderem Rohrkolbensamen (landesrechtliche Naturschutzbestimmungen beachten), Werg (kriegt man im Klempnerbedarf), Zunderschwamm (Achtung viele Baumpilzarten stehen unter Naturschutz), Löwenzahnsamen, nitrierte Schafwolle oder gekohltes Leinen.

Gekohltes Leinen

Leinenstücke in eine Blechdose mit zwei oder drei Löchern (z.B. mit einem Nagel geschlagen) legen. Die Dose dann für einige Zeit in die Glut eines Feuers legen und eine Weile warten. Nach dem rausholen abkühlen lassen und fertig ist das poröse, gekohlte Leinen.

Rohrkolben Zunder Herstellung

Wird zerpflückt und dann in Waschpulver gewaschen. Nach dem Spülen wird er getrocknet.
Die "Fussel" in eine 20%ige Salpeter-Lösung legen (z.B. 50gr Salpeter + 200 ml Wasser).
Jetzt 2 - 3 Tage stehen lassen (zwischendurch mal wenden).
Danach auf Zeitungspapier trocknen lassen.
Das Ergebnis ist der beste Zunder den ich kenne. Er fängt beim kleinsten Funken Feuer. Trocken lagern.
Gibt es hier auch fertig zu kaufen.

Zunderschwamm Zunder Herstellung

Zunderschwamm in ca. 1-2 mm dicke Scheiben schneiden. Geht z.B. mit einer alten Brotschneidemaschine.
Die Scheiben in eine 20%ige Salpeter-Lösung legen (z.B. 50gr Salpeter + 200 ml Wasser).
Sollte nur knapp in der Lösung liegen und nicht schwimmen.
Jetzt 2 - 3 Tage stehen lassen (zwischendurch mal wenden).
Sollte der Salpeter auskristallisieren (sieht ein bißchen wie Glasscherben aus) ist das nicht weiter schlimm.
Wer möchte kann ihn so lange er noch weich ist "breiter klopfen" (Ähnlich wie bei Schnitzeln). Dadurch wird er größer, fluffeliger und besser. (Ich persönlich bin dazu aber immer zu faul).
Danach auf Zeitungspapier trocknen lassen.
Das Ergebnis ist erstklassiger Zunder, der trocken gelagert werden sollte.

Anleitung zum Feuerschlagen mit Feuerstein und Stahl


Um ein Feuer zu machen, Feuerstein und Zunder zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und mit den Feuerstahl von oben nach unten an der scharfen Kante des Steins entlang schlagen, so daß Funken auf dem Zunder zu liegen kommen und dort einen Glutherd bilden.
Da der Zunder nur glüht und keine Flamme entwickelt, braucht die Glut jetzt neue Nahrung, um nicht zu erlöschen.
Feinfaserige, trockene Materialien wie Distelwolle, zerpflücktes morsches Holz, alte zerriebene Brennesselstengel, Birkenrinde (frisch oder getrocknet, möglichst dünn geschält), trockene Kiefernnadeln oder Stroh eignen sich besonders.
Wenn die Glut im Brennmaterial liegt, drückt man das Ganze vorsichtig zusammen, damit der glimmende Zunder neue Brennmaterial auch entzünden kann. Jetzt vergrößert man den Glutherd durch hineinblasen.
Jetzt nur noch die Fackel dranhalten, weit ausholen und auf das nächste Strohdach werfen.
(Für alle die in der geistigen Verfassung sind, das wirklich zu tun: DAS WAR EIN SCHERZ!)
Durch das Feuer schlagen können Teile des Feuersteins absplittern. Wenn die in die Augen fliegen, kann das Verletzungen hervorrufen. Also besser nur mit Schutzbrille üben.


Was man so braucht:
- Feuerstahl
- Feuerstein
- Zunder (z.B. Leinenzunder, Rohrkolbenzunder oder Zunderschwamm)
- Ein Heunest (Ein wenig Birkenrinde im Heunest hilft beim späteren Anzünden des Holzes, da das Heu im Gegensatz zur Birkenrinde doch recht schnell verbrennt).

Vom Leinenzunder ein kleines Stückchen abschneiden.
Je "fluffeliger" der Zunder ist, desto leichter verfängt sich ein Funke darin (deshalb ist der Rohrkolbenzunder auch so verdammt gut).
Bei Leinenzunder hat es sich bewährt den Rand ein wenig aufzurauhen.

So hält man das Ganze ohne sich beim Schlangen die Finger abzuschürfen.
Eigentlich braucht man nicht so viel Zunder, aber bei Fotografieren ist es leichter, wenn man sich nicht so beeilen muß, daher habe ich ein größeres Stück genommen.

Den Stein mit einer scharfen Kante nach außen halten, die lange Kante des Schlägers am Stein anlegen und "zielen".

Bis ich bessere Bilder habe bleiben hier noch ein paar aus der alten Anleitung (irgendwie habe ich es diesmal nicht so gut hinbekommen die Funken im Bild "einzufangen"'.
Den Feuerschläger [ nicht die Fingerknöchel ;-) ] in einer schnellen Bewegung von oben nach unten an der scharfen Kante des Steins _entlang_ schlagen (nicht _drauf_schlagen).
Das hier ist der am häufigsten mißerverstande Punkt: Es kommt nicht auf Kraft an, sondern auf Zielgenauigkeit und Geschwindiglkeit. Schlägt man zu kräftig, zerbröselt die Feuersteinkante oder, in extremen Fällen, nimmt der Feuerstahl Schaden (der ja spröde geschmiedet sein muß um gut zu funktionieren). Schlägt man zu langsam, bilden sich keine Funken.
Zu Übungszwecken kann man erstmal mit den Fingerknöcheln der zur Faust geballten einen Hand an der Handkante entlangschlagen um den Bewegungsablauf zu üben. Wenn es weh tut, hat man zu kräftig geschlagen oder hat die flache Hand nicht nur gestreift, sondern war zu nah dran (ist schwer in Worte zu fassen, wie ich gerade merke).

Auf den Bildern ist gut zu sehen, daß die Funken auch auf dem Stein landen.
Ich persönlich puste schon während dem Schlagen auf den Zunder, damit ein Funke ihn auch sofort entzündet. Das ist aber nur ratsam, wenn man die Schlagtechnik gut beherrscht, da herumfliegende Feuersteinstückchen nicht sooo lustig sind, wenn man mit dem Gesicht zu nahe dran ist.
Nach etwas Übung bin ich inzwischen in der Lage den Zunder mit 5-6 Schlägen zum glühen zu bringen.

Jetzt glüht der Zunder, also ab ins vorbereitete Nest.

Das Heunest vorsichtig zusammendrücken und langanhaltend pusten. Also nicht kurz und kräfigt wie beim Kerzen auf einem Geburtstagskuchen auspusten, sondern eher wie beim Suppe auf einem Löffel kühler pusten (nur kräftiger).
Leider ist es mir bisher nicht gelungen den Moment bildlich einzufangen in dem das Heunest Feuer fängt, da es in diesem Moment immer recht schnell gehen muß, wenn man sich nicht die Finger verkokeln will ;-)
Jedenfalls ab in den vorbereiteten Holzstapel damit.

Und fertig ist das Feuer. :-)
Ist mit den richtigen Materialien und ein wenig Übung Kinderleicht. Das ist übrigens wortwörtlich zu nehmen. Es kaufen immer wieder motivierte Lehrer von Grundschulklassen bei uns ein, die Ihren Schülern mal was "lebendigeres" bieten wollen als Kreidestaub an Tafeln und Druckerschwärze auf Papier. :-)

Zunder und Anzünder


Leinen Zunder

Nitriertes Leinen, genügend für ca. 15-20 Feuer.
Dieser Zunder ist zwar nicht authentisch aber sehr praktisch, da er sich schön in Portionen schneiden läßt und nicht zerkrümelt.
Ein Stück so groß wie der Daumennagel reicht aus um ein Feuer zu entzünden. Profis brauchen nur die Hälfte.
Vor'm Feuer schlagen die Ränder einfach zerfransen, damit sich die Funken besser verfangen.

Anzünddochte

40 cm lange, wachsgetränkte Kerzendochte.
Wer kennt das nicht. Das Holz ist fertig geschichtet zum anzünden, nur der Anzünder liegt so tief im Stapel begraben, daß man mit 'nem normalen Streichholz nicht mehr ran kommt. Mit dem 40 cm Docht stehen die Chancen da schon besser :-)
Auch sehr praktisch bei allem was man lieber aus ein wenig mehr als einer Streichholzlänge Entfernung anzünden möchte.

Gewachste Dochte

20 cm lange, wachsgetränkte Kerzendochte.
Wer kennt das nicht. Das Holz ist fertig geschichtet zum anzünden, nur der Anzünder liegt so tief im Stapel begraben, daß man mit 'nem normalen Streichholz nicht mehr ran kommt. Mit dem 20 cm Docht stehen die Chancen da schon besser :-)
Auch sehr praktisch bei allem was man lieber aus ein wenig mehr als einer Streichholzlänge Entfernung anzünden möchte.
Natürlich lassen sie sich auch ganz normal zur Kerzenherstellung verwenden. :-) Das untere Ende ist bei den Runddochten markiert.