Holzschuhe anpassen und mit Leinöl behandeln


Was man so braucht:
- Die Holzschuhe [ach, echt?!? ;-) ]
- Sandpapier (ein Grobes und ein Feines) und wer vorhat die Holzschuhe auch außen seidig zu schleifen wird sich über einen Schleifblock freuen.
- Etwas Leinöl
- Ein Gefäß um das Leinöl darin zu erhitzen
- Einen Pinsel
- Eine Hitzequelle (z.B. einen Spiritusbrenner)
- Vier Nägel (wir haben 2cm Schloßnägel genommen)
- Einen Hammer. Es muß nicht so ein Monsterteil sein wie der den wir genommen haben ;-)
- Zwei Lederriemen
- Einen Cutter zum Zurechtschneiden der Riemen

Wir empfehlen die Holzschuhe als erstes mit Schleifpapier seidenglatt zu schmirgeln, da sie von Herstellerseite relativ grob zugeschliffen sind. Da Pappelholz leicht zu bearbeiten ist, dauert das nicht lange. :-)

Das Leinöl unter beständigem Schwenken bis kurz vor den Rauchpunkt erhitzen. Wer möchte kann das natürlich auch in einem Topf auf der Herdplatte machen.

Wenn das Öl heiß genug ist wird es in aller Ruhe mit dem Pinsel auf dem Holzschuh verteilt. Je heißer das Öl, desto besser zieht es ein. Eile ist nicht nötig, da das Öl sich einfach wieder erhitzen läßt, wenn es zu kalt wird. Im Grunde kann man hier garnichts falsch machen.
Das Leinöl macht den Holzschuh unempfindlicher gegen Nässe, läßt die Maserung des Holzes attraktiv hervortreten und sorgt für eine "sattere" Farbe.
Die "Sohle" haben wir besonders gründlich behandelt, weil sie am meisten Feuchtigkeit abbekommen wird. Die Innenseite haben wir nicht eingeölt; Helena fand das angenehmer für die Füße. Kann aber jeder machen wie er will :-)

Riemen anbringen

Beim Riemen anbringen ist es ganz praktisch zuerst auf einer Seite einen Nagel durch den Riemen zu schlagen. Das erleichtert hinterher das Anbringen und man kann mit dem Nagel beim Anprobieren die richtige Stelle festhalten indem man mit ihn eine Markierung ins Holz drückt.

Jetzt wird ein wenig rumprobiert.
Der Riemen sollte locker genug sitzen, daß man noch gut aus dem Schuh raus kommt und fest genug, daß der Spann beim Laufen nicht an die Holzkante des Schuhes stößt.
Einfach ein wenig rumprobieren bis er richtig sitzt und dann eine Stelle markieren. Die zweite Seite folgt im nächsten Schritt.
Darauf achten, daß es eine Stelle ist an der der Nagel bei Einschlagen nicht im Schuh wieder rauskommt. Also relativ tief ansetzen.

Den Lederriemen an der markierten Stelle provisorisch festnageln. Den Nagel nicht ganz einschlagen, damit man noch kleine Änderungen vornehmen kann, falls das nötig werden sollte.
Nachdem so die eine Seite befestigt wurde kann jetzt der Riemen auf die richtige Länge gekürzt werden. Dazu nochmal anprobieren und zuerst lieber zu wenig wegschneiden. Weiter kürzen läßt er sich immernoch, wieder verlängern aber nicht. ;-)
Die oberen 2 Schritte (Nagel durch den Riemen schlagen und markieren der Nagelstelle) wiederholen und auch diesen Nagel nur provisorisch befestigen.
Jetzt ein paar vorsichtige Probeschritte machen um festzustellen ob alles gut sitzt. Wenn nicht, einen Nagel nochmal rausziehen und ein wenig rumprobieren. Oft helfen schon ein paar Millimeter und das alte Nagelloch verschwindet noch unter dem Riemen.
Die Prozedur für den zweiten Schuh wiederholen.

Mit beiden Schuhen ein wenig probelaufen. Wenn alles zufriedenstellend sitzt die Nägel richtig einschlagen.

Fertig.
Jetzt fehlt nur noch das passende Wetter ;-)