Esche


Andere Namen: Weißesche, Ash, Frene, Frassino, Aesche, As, Cinza, Fresno, Murran, Jasan, Jesion, Asfur ag

Die Esche ist ein in ganz Europa verbreiteter Laubbaum. In Mitteleuropa ist sie nach Buche und Eiche seit langem eines der wertvollsten heimischen Edellaubhölzer.
Bei alten Eschen die auf trockenen, kalkhaltigen Böden wachsen kann sich im sonst rahmweißen Stamm hellbraunes Kernholz bilden, das Olivenholz ähnelt. Man spricht dann von Oliveschen.
Die mächtigste Esche steht in Polen im Białowieża-Nationalpark, ist ca. 211 Jahre alt und hat eine Höhe von über 40 Metern und einen Umfang von 5,25 Metern.

Eschenholz ist ein mittelschweres Holz (690 Kilogramm / Kubikmeter) dessen Zugfestigkeit und Biegefestigkeit die der die meisten anderen heimischen Holzarten übertrifft. Es ist elastisch, biegsam, langfaserig, zäh, abriebfest und ziemlich schwer zu spalten. Die überdurchschnittlich hohe Belastbarkeit quer zur Faser macht sie zur Herstellung von Werkzeugstielen besonders geeignet. Je breiter die Jahresringe, desto besser die mechanischen Eigenschaften (besonders Gut ist eine Breite von mehr als 1,5 Millimetern).
Eschenholz läßt sowohl von Hand als auch maschinell gut bearbeiten. Es läßt sich problemlos leimen und Nägel & Schrauben halten gut (es sollte vorgebohrt werden). Seine Oberfläche ist einfach behandelbar und nimmt Beizen und Polituren gut an.

Von der Antike bis in die Neuzeit wurden verschiedene Teile der Esche gegen Gicht, Rheuma, Schlangenbisse und für andere Heilzwecke verwendet. Sie wird im Corpus Hippocraticum erwähnt und auch im griechischen De Materia von Dioskurides. Hildegard von Bingen (12. Jh.) verwendete Eschenblätter zur Zubereitung eines harntreibenden Tees, Konrad von Megenberg (14. Jh.) empfahl die Asche der Rinde zur Behandlung von Knochenbrüchen, Hieronymus Bock (16. Jh.) verwendete das Destillat der Eschenrinde bei Gelbsucht und Steinleiden und auch Pietro Andrea Mattioli (16. Jh., Hofarzt von Kaiser Maximilian II.) beschreibt in seinem Kräuterbuch Asche aus Eschenrinde als Heilmittel. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde auch überlegt, die Rinde der Esche als fiebersenkendes Mittel bei Malaria zu verwenden.
Im Sommer geschnittenes und getrocknetes Eschenlaub war außerdem ein wichtiges Futtermittel für den Winter.

In der Nordischen Mythologie war die Esche heilig und wurde, je nachdem welchem Forscher man glauben mag, als Weltenbaum Yggdrasil verehrt. Anderen Meinungen nach war Yggdrasil eine Eibe. Auch stammen die Menschen in der nordischen Mythologie von der Esche ab. Drei Götter, unter Ihnen Odin, formten aus Eschenholz den ersten Mann.
Hesiod (7. Jh. vor Christus) schreibt von Lanzen mit Eschenschaft als Bewaffnung des "dritten Menschengeschlechts".

Eschenholz wird verwendet für Werkzeugstiele (Hämmer, Äxte, Schaufeln, Hacken und andere Gartengeräte), Löffel, Drechselarbeiten, Baseballschläger (Louisville Slugger), Snooker Queues, Musikinstrumente (Drumsticks, Gitarren und Bässe), Gewehrschäfte, Leitern, Schlitten (der klassische Schweizer Rodelschlitten), Sport- und Turngeräte und im Maschinenbau zur Herstellung von Webstühlen und Dreschmaschinen. Von überragender Bedeutung war es in der Stellmacherei zur Herstellung von Naben, Felgen, Speichen, Deichseln und Leiterwagen. Auch später im Fahrzeug- und Waggonbau hatte es große Bedeutung. So schrieb z.B. die deutsche Reichsbahn für viele Anwendungen den Einsatz von Eschenholz vor.
Weiterhin wird es verwendet für Küchen-, Wohn- und Schlafzimmermöbel, Furniere, Wand- und Deckenverkleidungen, Parkett- und Dielenböden und in der Bautischlerei, im Schiffbau und im Behälterbau.

Esche



Klotz

Menge:
2,75 € / Stk.